Seit Mitte 2014 habe ich mich auf diese Reise vorbereitet. Zunächst würde meine Wanderausrüstung (großer Rucksack und Wanderschuhe) auf einen höheren Stand gebracht (Bergstiefel, Schlafsack bis -20°C, Daunenjacke, etc...).
Das Reiseziel sollte mit Bergen und Buddhismus auftrumpfen. Damit war die Himalaja-Region schon mal klar. Nach langen Recherchen stand die Wahl zwischen Tibet und Nepal. Leider war und ist es immer noch etwas umständlich als Individualreisenden nach Tibet zu reisen (Spezielles chinesisches Visum für die Region, nur als Teilnehmer einer Gruppenreise...).
Somit fiel die Wahl auf Nepal.
Aufgrund eines sehr begrenzten Zeitfensters von 3 Wochen, organisierte ich die komplette Reise von Deutschland aus. Es war ein straffes Programm angesetzt.
Um meine neue Ausrüstung und auch mich selbst auf die Reise vorzubereiten, unternehme ich in den letzten Wochen vor der Abreise zahlreiche Ein- und Mehrtages-Touren. Immer an der Elbe entlang, mit Zelt, Schlafsack und Kocher immer am Mann.
Dabei könnten die Bedingungen nicht besser sein: Minusgrade, Regen und Schnee verwöhnen mich in den Nächten unter freiem Himmel.
Im Nachhinein gesehen, war ich "fit wie ein Turnschuhe" und auf den Punkt präpariert.
Mitte Februar geht es los.
In Kathmandu verbringe ich 3 Tage und schauen mir Botnath und Pashupatinath die jeweils heiligste Stätte der Buddhisten und der Hindus in Nepal an.
Innerhalb von 16 Tage soll es einmal um die Annapurna-Kette herum gehen. Auf dem Weg liegt der Thorong La Pass mit 5416 m.
Hoch motiviert geht es zuerst durch hügeliges, dann stetig steileres Gelände. Auch Regen und Schnee können uns zuerst nicht stoppen. Als es dann jedoch binnen 24 Stunden nahezu 2 Meter Neuschnee gibt, stecken wir fest, und entschließen uns umzukehren.
Mit vereinten Kräften schaufeln, buddeln und stampfen wir uns den Rückweg frei. Für die Wegstrecke vom Vortag benötigen wir 3 Tage. Weiter oben, Richtung Pass, werden die Ersten mit Helikoptern ausgeflogen, die Lawinengefahr ist zu groß.
Wir schaffen es jedoch aus eigener Kraft und werden für die Strapazen mit dem Colour-Festival belohnt.
Die 3 gewonnenen Tage verbringe ich in Pokhara. Ausruhen, Sightseeing und Paragliding.
im Anschluss geht es wie geplant in den Chitwan Nationalpark, hatte ich auf Erholungsphase nach der Bergtour geplant. Würde dann eine Entschlackungs-Diät....
Elefanten und Co bekomme ich leider nicht mehr zu sehen.
Glücklicherweise beruhigt sich der Magen für 2 Tage und ich schaffe es mit sauberer Unterhose zurück nach Deutschland.
Einmal mehr muss man Danke sagen.
Es lief nicht alles wie geplant und doch war es mega, brachial und bewegend. Der Annapurna-Circiutn bleibt auf der "To-do-Liste"
--- Nepal ich komme wieder.
Aus Bekanntenkreisen kannte ich den "Fluch des Pharaos" aus deren Ägyptenurlauben...
Aber das ist nichts im Vergleich zum donnernden "Fluch Buddhas und Ganeshas"... Zurück in Deutschland pflege ich diesen noch eine ganze Woche....
Im April und Mai 2015 wird Nepal von mehreren starken Erdbeben erschüttert. Ca. 8800 Menschen sterben, ca. 22.800 Menschen werden verletzt und zahlreiche Kulturgüter werden zerstört.
Die Erdbeben gelten als die tödlichste Katastrophe in der Geschichte Nepals.
Ich habe auf meiner Reise viel Armut und Elend gesehen und doch habe ich die Menschen bewundert für ihre Lebensfreude, Bescheidenheit und Genügsamkeit.
Die Eindrücke der Reise und die anschließende Berichterstattung über die Situation nach dem Erdbeben lehren einmal mehr wie dankbar wir sein sollten!
Der Luxus und Überfluss in den wir Europäer leben wird leider nur noch von den wenigsten wahrgenommen und so wundert es nicht wenig das mit dem Aufkommen der Flüchtlingskrise eine immer hässliche Debatte in den Vordergrund rückt.
Menschlichkeit, Hilfsbereitschaft, Offenheit gegenüber Ungewohntem oder gar Fremdem wünsche ich mir!